Gelegentlich werden wir nach den Unterschieden zwischen einer webbasierten Zeiterfassung (wie virtic) gegenüber einer selbst gehosteten Lösung gefragt. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Unterschiede und die sich daraus ergebenden Vor- und Nachteile dargestellt.
Man unterscheidet zwei Betriebsarten:
virtic bietet ihre Zeiterfassung seit ihrer Gründung im Jahre 2004 ausschließlich als SaaS an, weil deren Vorteile gegenüber On-Premise-Lösungen uns schon damals überzeugt haben. Hier finden Sie eine ausführliche Darstellung der Vorteile von SaaS mit virtic, beispielsweise
Für die Entscheidung für On-Premise oder Software as a Service sind die eigene Kompetenz und die zu erwartenden Gesamtkosten des Betriebs von Bedeutung.
Ob eine Zeiterfassungslösung in Eigenregie betrieben werden kann, hängt ganz wesentlich von ihrer Komplexität und der Kompetenz im eigenen Haus ab. Relativ einfach installier- und wartbar sind Lösungen, bei denen Endgeräte (Terminals, PC) im eigenen Haus mit einem Server verbunden werden müssen. Anspruchsvoller wird die Aufgabe, wenn eine umfassende Zeiterfassung betrieben werden soll, bei der Mitarbeiter an beliebigen Arbeitsorten ihre Arbeitszeiten erfassen sollen, diese Daten aufbereitet und danach an eine Lohnsoftware abgegeben werden.
Entscheidende Fragen sind:
Nur wenn diese Kompetenzen im eigenen Haus vorhanden sind, sollte der On-Premise-Betrieb erwogen werden.
Welche Gesamtkosten sind zu erwarten beim Betrieb im eigenen Haus und beim SaaS-Betrieb? Häufig werden bei einem Kostenvergleich zunächst nur die Investitionskosten für den On-Premise-Betrieb mit den laufenden Kosten (in der Regel Gebühren) für den SaaS-Betrieb verglichen. Mit wachsender Laufzeit steigen die SaaS-Kosten dabei scheinbar über die Kosten der On-Premise-Lösung:
Während die Gebühren des SaaS-Betriebs in der Regel transparent sind und weitere Kosten eher die Ausnahme sind, werden die tatsächlichen Kosten des On-Premise-Betriebs meist unterschätzt. Beispielsweise seien die erforderlichen Mitarbeiter ohnehin im Haus, deren Aufwände werden deshalb nicht kalkuliert.
Um einen vollständigen Kostenvergleich vornehmen zu können, sollte man die Total Cost of Ownership (Gesamtkosten des Betriebs) ermitteln.
Das Fraunhofer IML hat die Total Cost of Ownership in dieser Grafik zusammengefasst:
Bei einer Zeiterfassungslösung gehören typischerweise die folgenden Kosten zu den TOC. Die Bewertung der einzelnen Kosten ist beispielhaft – sie kann im Einzelfall abweichen!
On-Premise | Software as a Service | |
---|---|---|
Beschaffungskosten für die Hardware | Server, Erfassungsgeräte, sonstige IT-Infrastruktur | Erfassungsgeräte |
Beschaffungskosten für die Software | Ja | - |
Gebühren | - | zeit- und leistungsabhängige Gebühren |
Installationskosten für das Einrichten, Anfahren, Testen | Ja | Einrichtungsgebühren des Anbieters Eigenaufwand in der Einrichtungsphase |
Finanzierungskosten | Ja | meist nicht erforderlich |
Betriebskosten der Hardware (Server, IT-Infrastruktur) | Ja | In den Gebühren enthalten (außer Betriebskosten der Erfassungsgeräte) |
Instandhaltungs- oder Wartungskosten | Ja | In den Gebühren enthalten |
Instandsetzungs- oder Reparaturkosten, Fehlerbehebung | Ja | In den Gebühren enthalten |
Kosten für die Einweisung und die Schulung der Anwender | Ja | In den Gebühren enthalten |
Kosten des laufenden Supports | Ja | In den Gebühren enthalten |
Beratungskosten, wenn bei der Einführung oder beim Betrieb Beratung notwendig ist | Ja | In den Gebühren enthalten |
Kosten für informelles Lernen, wenn sich die Nutzer gegenseitig bei Problemen mit dem Produkt helfen | Ja | Ja |
Updatekosten bei Erweiterungen oder Aktualisierungen | Ja | In den Gebühren enthalten. |
Energiekosten | Ja | In den Gebühren enthalten (außer Energiekosten für den Betrieb der Erfassungsgeräte) |
Kosten der Nichtverfügbarkeiten: Wiederherstellungskosten, Nacharbeitskosten | Die Höhe der Kosten ist von der Verfügbarkeit der Lösung abhängig. | |
Fazit: Kostentransparenz | Geringe Transparenz, Kosten werden meist unterschätzt | Hohe Transparenz, da regelmäßige Gebühren den Leistungsumfang sehr weitgehend umfassen und Mehrkosten ungewöhnlich sind |
Üblicherweise zeigt eine Betrachtung der Total Cost of Ownership einer Zeiterfassung, dass die scheinbaren Kostenvorteile von On-Premise-Lösungen bei vollständiger Kostenerfassung verschwinden.
Bei unklaren Kostenunterschieden erlangt deshalb für die Entscheidung für On-Premise oder SaaS die eigene Kompetenz zum Betrieb einer Zeiterfassungslösung hohe Bedeutung.
20. September 2019 - Michael Stausberg